„Mehr Empathie für Europäische Kulturpolitik, Frau Grütters!“

nd-Blog „die-zukunft.eu“ vom 9.9.2020 und neues deutschland vom 9.9.2020

Europaweit leiden Kulturschaffende unter der Coronakrise. Für die deutsche EU-Präsidentschaft ist das offenbar kein Thema, meint die Europaabgeordnete Martina Michels

Eine Sitzung des Kulturausschusses beendete den kurzen Sommer des Europaparlaments. Dort standen für mich letzte Woche die Vorhaben der Deutschen EU-Ratspräsidentschaft auf dem Programm. Monika Grütters, deutsche Staatsministerin für Kultur, und Michelle Müntefering, Staatsministerin für Internationale Kulturpolitik, waren digital zu Gast. Das Grundrauschen dieser Aussprache hatte eine seltsame Note. Die Vertreter*innen der Bundesregierung sprachen über die Ratspräsidentschaft, als würde diese erst in einem Jahr stattfinden. Doch die Ratspräsidentschaft läuft seit 1. Juli. Statt fast schon eine Halbzeitbilanz zu ziehen, dominierte: »Wir wollen …«, »Wir werden …« und »Wegen Corona mussten wir beim Rahmenprogramm die Notbremse ziehen«. Und ja, beide Politikerinnen flochten die obligatorischen Worte ein, die man gerade überall über die Kulturbranchen hört: »Sie sind hart und besonders lang durch die Covid-19-Pandemie betroffen.« Kulturproduzent*innen erwirtschaften vier Prozent des Europäischen Bruttoinlandsprodukts und haben 7,4 Millionen Arbeitsplätze geschaffen. Leider sind sie oft prekär beschäftigt und wenig sozial abgesichert…

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