Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust: Mahnung und Hoffnung

Martina Michels

Am 27. Januar 1945 befreite die Rote Armee das Konzentrationslager Auschwitz. Sie rettete Tausende von Angst, Schmerz und unglaublichem Leid gezeichnete Jüdinnen und Juden, Angehörige von Minderheiten, Menschen mit Behinderungen, Kranke und Regimegegner*innen vor dem oft sichergeglaubten Tod durch die Nazi-Schergen. Heute, 76 Jahre nach der Befreiung, leben nur noch wenige Holocaust-Opfer. Mit ihren Zeugnissen tragen sie die Hoffnung und zugleich Mahnung, dass die Erinnerung wach bleiben muss und dass wir auch nach ihnen nie vergessen dürfen und werden.

Antisemitisches, rassistisches und menschenfeindliches Gedankengut, Verschwörungsmythen, bewusste Desinformation und skrupellose Lügen und eine dramatische Zunahme rechtsextremer Gewalt bedeuten für uns auch, dass dieser Tag nicht nur Erinnern und Gedenken bedeuten darf. Antifaschismus muss unser aller Versprechen bleiben: Wir müssen den Anfängen wehren und werden uns den alten und neuen Nazis konsequent entgegenstellen. In dem Europa, das wir wollen, muss das Wissen über und die Erinnerung an die Schoa endlich ergänzt werden: um die Vielfalt jüdischer Geschichte und Gegenwart in Europa.

Dieser Artikel ist zuerst auf DIE LINKE. im Europaparlament erschienen.