Europäischer Film im digitalen Zeitalter

Kleine Schritte für die Vielfalt, die Verbreitung und bessere Zugänglichkeit des Europäischen Filmes und des Filmerbes

Gestern stimmte der Ausschuss für Kultur und Bildung erneut einen Bericht zum Film im digitalen Zeitalter ab, der sich auf die Kommissionsvorschläge vom Sommer 2014 bezieht. Dazu Martina Michels, stellvertretendes Ausschussmitglied:

„Der Bericht zum Europäischen Film im digitalen Zeitalter wurde mit großer Mehrheit angenommen. Sein Ausgangspunkt: Der Europäische Film ist einem starken internationalen Wettbewerb ausgesetzt.

Die Konsequenz: Die Anstrengungen, die Vermarktung Europäischer Filme zu unterstützen, dürfen nicht zu Lasten der Fonds gehen, die bisher in die Filmproduktion gingen. Förderungsinstrumente, wie die schnellere Untertitelung, die Unterstützung von Spielstätten, die bessere Ausstattung von Filmarchiven und der unkompliziertere, länderübergreifende Zugang zu Fimen innerhalb und außerhalb Europas, dienen letztlich einem verbesserten Zugang zu den jährlich 1500 Filem, die europaweit entstehen.

Im Bericht ist die Förderung der Vermarktung auch durch eine Harmonisierung einer reduzierten Mehrwertsteuer für audio-visuelle Online- und -Offline-Produktionen gefordert, so wie sie bei Büchern als anerkanntes Kulturgut in manchen Ländern schon lange üblich ist.

Der Bericht spricht sich für eine bessere Filmpädagogik in der Schule aus und dank unserer Intervention auch in Institutionen der informellen Bildung, wie Jugendklubs und Vereinen aus.

Die wirtschaftlichen Verluste durch illegales Downloaden sollte weder als Jugendproblem und noch als Kriminalisierungsdebatte geführt werden, wie einige Änderungsanträge nahelegten. Hier ist eine gemeindame Debatte und Aufklärung zu den Problemlagen von Urheberrechtsverletzungen und politische Lösungsansätze sinnvoll, die im Einklang mit einer besseren Zugänglichkeit individueller und öffentlicher Nutzerinnen und Nutzer stehen müssen.

Der Einsatz für eine standardisierte  Digitalisierung des Filmerbes soll erhöht werden. Das ist – z. B. angesichts des europäischen antifaschistischen Filmerbes, der Kultur der Autorenfilme und vieler kultureller Erzählweisen, die in Europa entstanden sind – eine überfällige Aufgabe.“

Brüssel, 25. März 2015

Kontakt: Büro Martina Michels (MdEP),

Konstanze Kriese, martina.michels@europarl.europa.eu,

Tel.: +32 2 2837834