Kulturausschuss, u. a. mit Anhörung zur Integration junger Flüchtlinge

Stärker als die soziale Herkunft und das Geschlecht, so ergab eine längere Debatte im Kulturausschuss, bestimmen Sprachkompetenzen über die Chancen der Integration junger Flüchtlinge. In sehr unterschiedlichen Beiträgen erzählten Lehrerinnen und Lehrer, SozialarbeiterInnen und Vertreterinnen integrativer Kunstprojekte im Kulturausschuss des Europäischen Parlaments von Licht und Schatten der Integrationsbemühungen zwischen Schule, Freizeit und Ankunftsbürokratie. Das A und O ist und bleibt der schnelle und intensive Spracherwerb, da erst dadurch auch schwierige Problemlagen bis hin zu unerkannten Traumata, gesundheitlichen und familiären Problemen schneller erkannt werden. Zum anderen fördert eine hohe Sprachkompetenz den Selbstausdruck und kann in positiver Weise dazu beitragen, kulturellen Austausch zu unterschiedlichen Lebenserfahrungen in Gang zu bringen. Manche Berichte der Praktikerinnen und Praktiker zeigten allerdings deutlich, dass sich viele gar keine Vorstellungen machen, was Menschen auf dem Wege nach Europa hinter sich haben, was ausbleibende politische Lösungen für legale Fluchtwege bisher schon für erschütternde Irritationen, Verunsicherung und instabile gesundheitliche Folgen gezeitigt haben. LehrerInnen, ErzieherInnen fühlen sich hier zum Teil von Behörden allein gelassen. Es fehlen regelrecht neue Berufsgruppen, die Jugendliche in umfassenden Sozial- und Lebensberatungen wirklich auffangen können.