Kreatives Europa 2021 – 2027 kann starten

Screenshot der Plenarrede in der Aussprache am 18. Mai 2021 | Konstanze Kriese

Martina Michels

In zweiter Lesung hat das Europaparlament des Programm Kreatives Europa 2021 – 2027 heute angenommen. Dazu kommentiert die Sprecherin der Delegation DIE LINKE und kulturpolitische Sprecherin der Delegation, Martina Michels: 

„Alle freuen sich zurecht über den Programmaufwuchs auf 2,2 Mrd. Euro. Doch wir sollten daran erinnern, dass die Kommission das einzige EU-Kulturprogramm im Mai 2020 – zu Beginn des Pandemie-Shutdowns einer ganzen Branche – gegenüber den eigenen Vorschlägen von 2018 kräftig kürzen wollte. Jetzt sieht es besser aus, doch unterfinanziert bleibt das Programm noch immer. Wir brauchen nicht nur einen europäischen Mehrwert im Kulturaustausch, sondern wir brauchen auch mehr Kulturaustausch!“

Martina Michels ergänzt:

„Neu sind im strukturell unveränderten Programm, bei dem Kultur, Medien/Film und sektorübergreifende Projekte gefördert werden, dass die Projekte geschlechtergerechter und inklusiver werden. Das ist kein caritatives Moment und es geht dabei nicht um allein um Publikumszugänge, sondern es geht um die reale Vielfalt unseres Alltags, die sich auch in der künstlerischen Produktion, bei Evaluierungen und Forschungen widerspiegeln muss. Neu ist auch, dass ausdrücklich Medienfreiheitsprojekte Förderungen beantragen können. Die Europäische Medienlandschaft ist bedroht wie nie. Angriffe auf Journalist*innen gibt es inzwischen in vielen Mitgliedsstaaten. Investigative Nachrichten sind keine Selbstläufer.“

Abschließend hält sie fest:

„Weiterhin sollten wir uns nicht scheuen, Kulturproduzenten auch zu ermuntern andere Europäische Programme zu nutzen, was einer stärkeren Europäischne Kulturförderung nicht entgegensteht. Gerade nach mit und nach der Pandemie ist der Europäischen Kulturaustausch regelrecht wiederzubeleben, auch für einen demokratischen und künstlerischen Dialog über Europa und in unseren von Vielfalt geprägten Gesellschaften hinaus.“

Hier get´s zur Plenarrede in der Aussprache am 18. Mai 2021

Dieser Artikel ist zuerst auf DIE LINKE. im Europaparlament erschienen.