Besuchergruppe aus Berlin in Strasbourg

Kurz vor der parlamentarischen Sommerpause lud Martina Michels eine Gruppe von 54 Berliner Besucherinnen und Besuchern nach Strasbourg ein, um etwas von ihrer Arbeit im Europäischen Parlament zu erfahren und natürlich auch einen Eindruck von der wunderschönen Hauptstadt des Elsass zu erhalten.

Besuchergruppe in Strasbourg, 5. Juli 2017 | Foto: Peter Cichorius

Aber der Reihe nach:

Gleich nach der langen Busfahrt nutzten die meisten die Chance, um mit der gerade in Betrieb genommenen Straßenbahn vom Hotel in Kehl über den Rhein in die französische Nachbarstadt zu fahren und Flamme Kuchen oder Käse, Wein oder Bier zu kosten. Der „eigentliche“ Besuchstag am Mittwoch begann dann mit einer ausführlichen Stadtbesichtigung. Zwei charmante Stadtführerinnen zeigten die großen und kleinen Sehenswürdigkeiten: das Münster und die engen Gassen, die zentralen und die abgelegenen Plätze, dass Gerber- und das Europaviertel und vieles mehr…

Der Reisebus… | Foto: Peter Cichorius

Im Bus, zu Fuß und auf dem Schiff auf der Ill gab es viel zu sehen, und noch etwas war beeindruckend: Die wechselhafte Geschichte, in der das Elsass im Ergebnis von Kriegen mal zu Deutschland und mal zu Frankreich gehörte. Angesichts der Vergangenheit zeigt der jetzige, grenzoffene, seit nunmehr einigen Jahrzehnten bestehende Zustand, wie wichtig für die Menschen Frieden ist und mahnt, ihn zu erhalten. Nicht nur zwischen Strasbourg und Kehl, zwischen Frankreich und Deutschland sondern überall.

Der Besuch im Europäischen Parlament begann mit dem Besuch des in Strasbourg erst vor kurzem eingeweihten Parlamentariums. Dann folgte ein Lehrstück parlamentarischer Debatten. Eine Stunde lang konnte man die Diskussion über den Türkei-Fortschrittsbericht der EU-Kommission und Sozialdemokratin Kati Piri verfolgen. Wenn auch die Redebeiträge nicht länger als eine oder zwei Minuten waren, veranschaulichten sie die Positionen aller Fraktionen zur Einhaltung der Menschenrechte und der bürgerlichen Freiheiten, zur Zollunion und zur Visafreiheit und besonders zum Umgang mit den Verhandlungen über die Aufnahme der Türkei in die EU.

Fragen an Martina Michels | Foto Peter Cichorius

Erklärungen dazu gab es dann im anschliessenden Gespräch mit Martina Michels. Es wurde auch wieder mal die Frage gestellt, warum der kostenintensive Wechsel des Parlaments zwischen Brüssel und Strasbourg immer noch vollzogen wird und in welchen alltäglichen Dingen Europa bereits enthalten und bestimmend ist. Eine der wichtigen Schlussfolgerungen formulierte dann ein Besucher mit der Aufforderung, dass DIE LINKE nun endlich ihre Vorstellung von dem künftigen Europa formulieren möge.

Eine neue Strassenbahn zwischen Strasbourg und Kehl | Foto: Peter Cichorius

Leider war die Zeit viel zu kurz, Martina alle Fragen zu stellen. Eine weitere Gelegenheit dazu gab es am Abend bei elsässischer Kost, Wein und Bier in dem schönen Restaurant „Au Point Saint Martin” am Ufer der Ill.