Assange, Montarjemi & Rui Pinto gewinnen den GUE/NGL Whistleblower Preis

Verleihung des GUE/NGL Whistleblower Preis am 16.4.2019 in Straßburg | Foto: GUE/NGL

Die Gewinner des GUE/NGL-Preises für „Journalisten, Whistleblower und Verteidiger des Rechts auf Information“ stehen fest.

Julian Assange, Yasmine Motarjemi, Rui Pinto | Foto: GUE/NGL

Dem Wikileaks-Gründer Julian Assange, der Whistleblowerin von Nestlé, Yasmine Motarjemi und Rui Pinto von Football Leaks, wurde gemeinsam der zweite GUE/NGL-Preis für „Journalisten, Whistleblowers und Verteidiger des Rechts auf Information“ verliehen. Sie wurden zu Ehren der ermordeten maltesischen Ermittlungsjournalistin Daphne Caruana Galizia benannt und für ihre Arbeit zur Aufdeckung der Wahrheit und für ihren Mut, ihre Karriere und persönliche Freiheit zu riskieren, geehrt.

Im Jahr 2018 waren der ermordete slowakische Journalist Ján Kuciak und der LuxLeaks-Whistleblower Raphaël Halet die ersten Empfänger dieser Auszeichnung.

Die Gewinner 2019:

Julian Assange, Gründer von WikiLeaks und derzeit in Polizeigewahrsam in Großbritannien. Er kämpft gegen die Auslieferung an die Vereinigten Staaten, nachdem er letzte Woche aus der equadorianischen Botschaft ausgewiesen wurde.

Yasmine Motarjemi, ehemalige Vizepräsidentin und Whistleblowerin über Nestlé’s Lebensmittelsicherheit.

Rui Pinto, Whistleblower für Football Leaks, der derzeit in Portugal wegen eines Haftbefehls inhaftiert ist.

Ebenfalls nominiert:

Katya Mateva, Whistleblowerin beim Golden Visa-Betrug des bulgarischen Justizministeriums

Luis Gonzalo Segura, Autor und Whistleblower über Korruption und Fehlverhalten in der spanischen Armee

Howard Wilkinson, Whistleblower der Danske Bank

Der Abgeordnete Stelios Kouloglou (SYRIZA, Griechenland) sagte zu der Auszeichnung:

„Zwei der drei Whistleblower, die diesen Preis gewonnen haben, befinden sich derzeit im Gefängnis. Dies unterstreicht die Bedeutung des Kampfes für den Schutz von Whistleblowern – und auch die Bedeutung unserer Auszeichnung. Keine andere Fraktion hat eine solche Auszeichnung initiiert, und das Versprechen des Europäischen Parlaments, eine ähnliche Initiative zu schaffen, wurde nie umgesetzt!“

Für Miguel Urbán (Podemos, Spanien) unterstreicht die Verhaftung von Assange, wie gefährlich die Lage von Whistleblowern ist:

„Wir haben eine sehr starke Liste von Nominierten, aber auch drei sehr verdiente Gewinner in Yasmine Montarjemi, Rui Pinto und Julian Assange. Ich verurteile nachdrücklich die Ausweisung von Julian Assange aus der equadorianischen Botschaft in London und seine anschließende Inhaftierung durch die britische Polizei. Wir unterstützen die Aussagen des Berichterstatters der Vereinten Nationen, die sich auf diesen Fall bezogen haben, gegen den Ausschluss des Gründers von Wikileaks aus der Botschaft, da dies das Leben von Assange gefährden würde, falls er an die Vereinigten Staaten ausgeliefert würde. Daher richtet sich unsere erste Petition an die britische Regierung, damit die Auslieferung nicht stattfindet.“